Leben und Tod * Labyrinth * Freimaurerinnen in Bremen

Meine Arbeit im Hospizdienst: Eine freimaurerische Perspektive

Für unseren Gästeabend im Februar erzähle ich aus meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Hospizdienst. Meine Arbeit im Hospizdienst ist für mich eine zutiefst bewegende und bedeutungsvolle Aufgabe. Sie konfrontiert mich jedes Mal wieder mit den fundamentalen Fragen des Lebens und der Sterblichkeit. Dabei erinnert sie uns daran, was es bedeutet, Mensch zu sein. Als Freimaurer finde ich in dieser Arbeit nicht nur Erfüllung, sondern auch eine tiefe Resonanz mit den Grundsätzen unserer Bruderschaft. An unserem Gästeabend im Februar möchte ich meine Erfahrungen im Hospizdienst teilen und den freimaurerischen Bezug zu dieser besonderen Tätigkeit beleuchten.

Der Hospizdienst: Würde und Mitgefühl im Mittelpunkt

Im Zentrum der Hospizarbeit steht die Würde des Menschen. Wir begleiten Menschen auf ihrem letzten Lebensweg und unterstützen sie dabei, diesen in Frieden und nach ihren individuellen Wünschen zu gestalten. Dabei geht es nicht nur um die physische Versorgung, sondern vor allem um emotionale, soziale und spirituelle Unterstützung – für die Sterbenden ebenso wie für ihre Angehörigen.

In dieser Arbeit sind Mitgefühl, Respekt und ein offenes Herz unerlässlich. Wir begegnen Menschen in einer Zeit, die von Verletzlichkeit und Abschied geprägt ist. Diese Momente erfordern nicht nur professionelle Kompetenz, sondern auch die Bereitschaft, sich voll und ganz auf das Gegenüber einzulassen.

Freimaurerische Werte als Leitstern

Die freimaurerische Ethik stellt die würdevolle Begegnung zwischen Menschen in den Mittelpunkt. Toleranz, Nächstenliebe, Wahrhaftigkeit und der stete Wunsch, sich selbst zu verbessern, sind Grundprinzipien, die uns leiten. Diese Werte finde ich in meiner Arbeit im Hospizdienst in besonderer Weise wieder.

Die Freimaurerei lehrt uns, „den Tempel der Humanität“ zu errichten. Dies ist keine abstrakte Idee, sondern eine konkrete Handlungsanweisung. Der Hospizdienst ist für mich ein Teil dieses Tempelbaus. Indem ich Menschen in ihrer letzten Lebensphase zur Seite stehe, trage ich dazu bei, die Welt ein klein wenig menschlicher zu gestalten. Es geht darum, Licht in eine Phase des Lebens zu bringen, die oft von Dunkelheit und Angst gezeichnet ist.

Rituale des Lebens und des Sterbens

Die Freimaurerei ist reich an Symbolik und Ritualen, die uns helfen, die großen Übergänge im Leben zu verstehen und zu bewältigen. Auch der Hospizdienst hat etwas Ritualhaftes: die kleinen Gesten des Trostes, das gemeinsame Schweigen, das bewusste Schaffen einer Atmosphäre des Friedens. Diese „Rituale“ erinnern uns daran, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern ein Teil des großen Kreislaufs des Lebens.

Als Freimaurer sehe ich den Tod nicht als einen Feind, sondern als einen Lehrer. Er zeigt uns, was wirklich zählt: Liebe, Gemeinschaft und der Mut, im Angesicht des Unvermeidlichen authentisch zu sein. Diese Haltung hilft mir, auch in schwierigen Momenten Kraft zu finden.

Die Verbindung von Kopf, Herz und Hand

Im Hospizdienst, ebenso wie in der Freimaurerei, wird die Verbindung von Kopf, Herz und Hand betont. Es reicht nicht, nur mit dem Kopf zu verstehen oder mit dem Herzen zu fühlen; wir müssen auch handeln. Diese Einheit ist es, die unsere Arbeit sinnvoll macht und die Menschen berührt.

Für mich ist der Hospizdienst nicht nur eine Berufung, sondern auch ein Ausdruck dessen, was ich als Freimaurer anstrebe: ein Mensch zu sein, der sich mit Empathie, Weisheit und Tatkraft in den Dienst anderer stellt. Die Menschen, die ich begleite, sind für mich keine „Patienten“, sondern Lehrmeister, die mich immer wieder daran erinnern, wie wertvoll jeder Augenblick ist.

Fazit

Meine Arbeit im Hospizdienst und mein freimaurerisches Engagement gehören untrennbar zusammen. Beide Wege lehren mich, mit Offenheit und Respekt auf andere Menschen zuzugehen, das Leben in seiner ganzen Tiefe zu erfassen und den Tod als Teil dieser Tiefe anzunehmen. Es ist ein Privileg, Menschen in dieser sensiblen Phase begleiten zu dürfen – und es ist eine Aufgabe, die mich immer wieder daran erinnert, wie wichtig es ist, mit Würde und Mitgefühl zu handeln.

Wir freuen uns auf Gäste, die Interesse an der Freimaurerei und den Themen des Lebens haben. Wir freuen uns auf bekannte und neue Gäste, eine bestätigte Anmeldung ist wie immer erforderlich.

Unser Gästeabend zum Thema: Meine Arbeit im Hospizdienst findet statt wie folgt:

Am Mittwoch, 12. Februar 2025 um 19:30 Uhr

Ort: Der Ort wird für neue Gäste nach Anmeldebestätigung bekannt gegeben.

Eine verbindliche und bestätigte Anmeldung ist erforderlich. Hier geht es zur Anmeldung