Schwestern
Unser Gästeabend im Oktober wird das Thema „Schwestern“ haben. Brüderlichkeit, ist eines der Kernthemen der Freimaurerei. Bewußt wähle ich hier das Wort Brüderlichkeit, nicht Schwesterlichkeit o.ä. denn das Wort hat eine uralte Bedeutung, die mir wichtig ist und ich betrachte es als genderfrei. Aber zurück zum Thema Schwestern, was erwartet uns wohl?
Wie immer mache ich mir vor jedem Gästeabend Gedanken darüber, was uns wohl zu dem genannten Thema erwartet. Ich weiß es meistens aber nicht, weil immer eine andere den Abend gestaltet. Am Abend selber beteiligen sich alle, mit ihren Gedanken und Ideen zum Thema. Diese Gedanken sind uns sehr wichtig! Das vermeintlich Richtige und die alleinige Wahrheit, richtige Definition u.ä. ist bei unseren Abenden gar nicht wichtig. Wir freuen uns über die Gedanken, die jeder Gast frei und ungefiltert, im Moment des Entstehens äußert. Genau das bringt uns weiter! Wir erfahren, wie die allerersten Gedanken zum Thema sind, die die Einzelne ereilen, wenn sie eben nicht ewig überlegt, was sie am besten wie sagt, damit es gut klingt. Das haben wir uns abgewöhnt!
Aus vielen an einem Abend geäußerten Gedanken, setzt sich dann ein Mosaik zusammen. Das Mosaik, nimmt jede mit nach Hause und es klingt zuweilen lange nach.
Welches Mosaik wird wohl zum Thema Schwestern entstehen?
Ich habe keine leiblichen Schwestern, ich habe aber die Schwestern und Brüder, die brüderlich (schon wieder!) mit mir in der weltweiten Kette zusammen stehen. Diese Schwestern und Brüder habe ich mir durch meine Mitgliedschaft im Bund selbst gewählt. Alle sind wichtig, alle sind anders. Durch diese Vielfalt wird mein Leben sehr bereichert. Es sind einige enge Freundschaften entstanden, auch wenn das nicht das Ziel ist. Das Labyrinth in Bremen spiegelt, das, was wir Freimaurer weltweite Kette nennen, sehr gut wieder. Wir sind zwar noch wenige, aber jede ist anders, jede bereichert die Gruppe, keine möchte ich missen. Meine Schwestern!
Mit einigen hat man sofort eine tiefe Verbindung, bei anderen dauert es, was auch gut ist. Man muss sich mehr Mühe geben, eine Verbindung zu finden. Aber es gibt immer eine Verbindung, wir müssen sie nur ernsthaft suchen. Da wir mit dem Eintritt in den Bund der Freimaurer eine lebenslange Verbindung (im Normalfall) eingehen und uns alle Schwestern* nennen, haben wir uns auch verpflichtet uns so zu verhalten. Meine Schwestern* sind wie meine Familie, ich breche die Kette nicht ab. Wir haben uns verpflichtet, die Gemeinsamkeiten mit jeder einzelnen Schwester zu suchen, nicht das Trennende, denn wir wollen gemeinsam zusammen arbeiten. Wie interessant das ist! Es ist wie im täglichen Leben, mit einigen wird man schwerer warm, wenn man aber seine Verpflichtung ernst nimmt und solange sucht, bis man die Überschneidungspunkte gefunden hat, dann kann man etwas lernen. Man sieht andere Lebensentwürfe, andere Einstellungen und Ideen. Dinge, die man für sich vorher noch nie betrachtet hat. Auf die Ideen, die andere haben, war man zuvor auch noch gar nicht gekommen.
Schwestern, bedeutet auch Selbstverständlichkeit im Umgang. Man sieht genau, wer es verstanden hat und ernst meint. Schwestern sind immer füreinander da und das spiegelt sich in der Arbeit unserer Logengründung auch wieder. Das zeigt sich auch in unseren Gästen, viele kommen schon lange, bei den meisten ist es wirklich so, sie können es nicht lassen und sind uns treu. Wir freuen uns sehr, wir haben trotz Corona gerade eine neue Schwester aufgenommen und zwei weitere werden im November folgen. Auch für das kommende Kalenderjahr steht schon eine neue Schwester in den Startlöchern. Und wieder, alle sind anders, alle sind besonders.
Das war nun das, was mir zum Thema „Schwestern“ als erstes in den Sinn kommt. Nun warte ich geduldig ab, was der Abend mir für ein Mosaik aus verschiedenen Gedanken bringen wird.
Wegen Corona müssen wir leider weiterhin die Teilnehmerzahl begrenzen, trotzdem sind noch einige Plätze frei. Wenn Sie an der Freimaureri interessiert sind, melden Sie sich gerne hier an.
Der Gästeabend zum Thema „Schwestern“ findet statt:
Mittwoch, den 14. Oktober 2020 19:30
Im bremer Oelzweighaus, Kurfürstenallee 8
Eine verbindliche Anmeldung ist unbedingt erforderlich!
*Meine lieben Brüder, auch wenn dieser Text mit dem Wort Schwestern durchsetzt ist, so seid Ihr doch auf jeden Fall mit gemeint.