Symbole und ihr Stellenwert innerhalb und außerhalb der Freimaurerei

Symbole und ihr Stellenwert innerhalb und außerhalb der Freimaurerei

Das Thema unseres Gästeabends im Mai lautet Symbole und ihr Stellenwert innerhalb und außerhalb der Freimaurerei. Wir wolllen gemeinsam mit unseren Gästen darüber sprechen, was Symbole eigentlich sind, wo sie uns begegnen und was jeder darunter versteht. Wir freuen uns ganz besonders auf die Sichtweisen unserer Gäste. Zur Einstimmung, hier eingie Gedanken zum Thema Symbole.

Symbole – Brücken zwischen Innen und Außen: Ihr Stellenwert in der Freimaurerei und darüber hinaus

Symbole umgeben uns in allen Lebensbereichen – sei es im Straßenverkehr, in der Werbung, in der Religion oder in der Kunst. Doch während viele von ihnen auf unmittelbare Verständlichkeit und praktische Funktion zielen, entfalten sie in der Freimaurerei eine besondere Tiefe. Für Freimaurer sind Symbole keine bloßen Zeichen, sondern lebendige Werkzeuge der Selbsterkenntnis, spirituellen Entwicklung und ethischen Orientierung. Dieser Beitrag beleuchtet den Stellenwert von Symbolen innerhalb der Freimaurerei – und deren Spiegelungen in der Welt außerhalb des Tempels.

Die Sprache der Symbole: Ein Tor zum Inneren

Innerhalb der Freimaurerei erfüllen Symbole eine zentrale Aufgabe: Sie dienen als Träger von Ideen, die sich rational nur schwer in Worte fassen lassen. Die Arbeit mit dem Winkelmaß, Zirkel, Hammer oder rauen Stein bedeutet für den Eingeweihten mehr als eine historische Reminiszenz an das Steinmetzhandwerk. Diese Werkzeuge stehen sinnbildlich für die persönliche Vervollkommnung, für ethisches Verhalten, für die Arbeit an sich selbst.

Ein besonders bedeutungsvolles Beispiel ist der raue Stein, der sinnbildlich für den unvollkommenen Menschen steht. Im Tempel der Freimaurerei ist es die Aufgabe eines jeden Bruders, diesen Stein zu behauen – das heißt, seine eigenen Unzulänglichkeiten zu erkennen und zu überwinden. Der Kubus, der geglättete Stein, ist nicht das Ziel per se, sondern ein Ausdruck stetiger Bemühung um Charakterbildung.

Die Symbolik in der Freimaurerei ist dabei niemals dogmatisch. Jeder Bruder ist aufgefordert, in freier Auslegung und im Dialog mit anderen Brüdern einen persönlichen Zugang zu den Symbolen zu finden. Diese Offenheit unterscheidet die Freimaurerei fundamental von anderen weltanschaulichen oder religiösen Systemen.

„Symbole sprechen eine Sprache, die das Herz oft schneller versteht als der Verstand.“
Quelle: Unbekannt

Symbole als universelle Sprache

Auch außerhalb der Freimaurerei haben Symbole eine machtvolle Wirkung. Ein Kreuz, ein Kreis, ein Dreieck oder das Labyrinth – viele dieser Formen tragen über Jahrhunderte hinweg spirituelle und kulturelle Bedeutung. Sie sind Ausdruck menschlicher Sehnsüchte, Ängste, Hoffnungen. Symbole vermitteln zwischen Bewusstem und Unbewusstem, zwischen Individuum und Kollektiv.

Dabei zeigen sich oft Parallelen zur freimaurerischen Symbolik: Der Tempel als Sinnbild für die Vervollkommnung des Menschen findet sich auch im alten Ägypten oder in den Visionen des Neuplatonismus. Der Dreiklang aus Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – in der Freimaurerei ein zentrales Ideal – spiegelt sich in politischen und gesellschaftlichen Revolutionen wider.

Diese Ähnlichkeiten sind kein Zufall. Die Freimaurerei greift auf einen symbolischen Fundus zurück, der tief in der Kulturgeschichte der Menschheit verwurzelt ist. Sie bewahrt diese Symbole nicht als museale Relikte, sondern als lebendige Sprache, die bis heute Orientierung geben kann – auch außerhalb der Loge.

„In jedem Werkzeug des Tempels liegt ein Gedanke verborgen – man muss ihn nur entdecken.“
– Freimaurerische Lehrart

Der verborgene Schatz im Alltäglichen

Was macht die Arbeit mit Symbolen so wertvoll? In einer Zeit der Reizüberflutung, schnellen Meinungen und permanenten Ablenkung laden Symbole zum Innehalten ein. Sie fordern zur Reflexion heraus, eröffnen neue Perspektiven. Für den Freimaurer sind sie Erinnerung daran, dass das Wesentliche oft nicht sichtbar, sondern erfahrbar ist. Dass die tiefsten Wahrheiten in einfachen Bildern verborgen sein können.

Dabei ist das Ziel nicht, ein Geheimwissen zu erlangen, sondern durch die Beschäftigung mit Symbolen die eigene Haltung zum Leben zu vertiefen. Der freimaurerische Umgang mit Symbolen ist eine Schulung der Wahrnehmung – eine Einladung, hinter die Oberfläche der Dinge zu schauen.

„Das Symbol ist nicht das Ziel, sondern der Schlüssel zur Erkenntnis.“
Quelle: René Guénon

Fazit: Symbolik als Weg der Erkenntnis

Symbole sind das Herz der freimaurerischen Arbeit. Sie sind keine Zeichen bloßer Zugehörigkeit, sondern Mittel der inneren Entwicklung. Ihre Bedeutung entsteht nicht durch äußere Erklärung, sondern durch gelebte Erfahrung, durch Dialog, durch das stille Nachdenken. Wer sich auf sie einlässt – in der Freimaurerei wie im Alltag – entdeckt eine Sprache, die jenseits von Worten spricht.

In einer Welt voller Lärm erinnern uns Symbole an das, was wirklich zählt: an die Suche nach Wahrheit, an die Arbeit an uns selbst und an die Verbindung mit unseren Mitmenschen.

Wir freuen uns über neue, an der Freimaurerei interessierte, weibliche Gäste. Dieser Gästeabend findet statt wie folgt:

Termin: 14. Mai 2025 um 19:30
Ort: Der Ort befindet sich in der bremer City in unmittelbarer Nähe zur Schlachte und wird mit unserer Anmeldebestätigung bekannt gegeben.

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